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Future Skill: Innovationskompetenz

Neu oder kann das weg?

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Future Skill Innovationskompetenz

Es war einmal Amerika. Nicht nur der Pate. Sondern auch jemand, der einer wahren Innovation Pate stand.

Die Story: Ein junger, aufstrebender Chemiker namens Spencer Silver fängt 1968 bei 3M an. Der Spirit dort: so ein bisschen Silicon Valley, lange bevor Silicon Valley zum Inbegriff von „Schon wieder was Neues“ wurde. Spencer’s Aufgabe: die Entwicklung eines Superklebstoffs. Gesagt, getan – und gescheitert. Heraus kam nämlich genau das Gegenteil: ein Klebstoff, der sich leicht wieder lösen ließ. Doof jetzt, dachte Spencer. Super irgendwie, dachte sein Kollege und Kirchenchorsänger Arthur Fry bei seiner nächsten Chorprobe. Denn Arthur hatte die Angewohnheit, kleine Zettel in sein Gesangsbuch zu legen, durch die er die jeweiligen Stücke schneller finden konnte. Problem: Die Dinger fielen immer wieder raus. Dann Erleuchtung beim Psalm zu Ehren Jesu Christi: Wäre es nicht großartig, wenn er diesen Kleber von Kollege Silver auf seine Lesezeichen auftragen könnte und diese dann immer wieder rückstandslos rauslösen könnte? Ja, wäre großartig. Und der Rest ist Geschichte. Heute steht wohl kein analoges Büro-Utensil so sehr für Kreativität, Design Thinking oder Co-Creation wie das Post-it®. Warum wir diese Geschichte erzählen? Weil hier mindestens zwei Dinge deutlich werden: Zum einen, dass sich im Unternehmen oft verborgene Innovationen befinden (also immer schön Augen auf). Und zum anderen: Dass die Entwicklung einer Innovation noch lange nicht auch heißt, dass sie umgesetzt wird. Arty und Spencer wurden durch den Zufall gelenkt. Aber in der Digitalisierung haben wir keine Zeit für Zufälle (geschweige denn für Chorproben). Vielmehr geht es darum, durch eine so genannte Innovationskompetenz ein optimales Klima für Innovationsentwicklung zu schaffen. Was unter anderem zu diesen fünf zentralen Fragen führt: Was ist eigentlich Innovationskompetenz? Wie förderst du deine eigene Innovationskompetenz? Was ist eigentlich eine Innovation? Wie schaffst du durch Führung Raum für Innovationen? Und wie kriegt man eine Innovation unfallfrei auf die Straße?

Was versteht man eigentlich unter Innovationskompetenz?

Hier eine Definition, die wir morgen bei der Duden Redaktion einreichen könnten:

In|no|va|ti|ons|kom|pe|tenz [inovaˈtsi̯oːnskɔmpeˈtɛnts]: die Gestaltung von Arbeitsprozessen und Unternehmensstrukturen, mit denen neue Ideen, innovative Ansätze und Verbesserungen entwickelt, wahrgenommen, vorangetrieben und in nutzbringende Prozesse, Produkte oder Dienstleistungen umgesetzt werden können.

Wie förderst du deine Innovationskompetenz?


Innovativ? Wie geht das? Und überhaupt: Ab wann spricht man eigentlich von Innovation? Innovativ sein braucht natürlich dies: Kreativität. Future Skill No. 1. Mehr zu dieser Superpower und wie du sie dir draufschaffst, findest du in unserem Artikel „Von wegen Götterfunke“. An dieser Stelle deshalb nur soviel: Kreativität braucht einen angstfreien Raum durch gesetzte Kreativregeln. Dann braucht es divergentes und konvergentes Denken. Und wenn wir schon bei jenen Skills sind, die dir bei deiner Kreativität helfen, dann dürfen diese hier nicht fehlen: Imagination (Großes Kino), Empathie und Empowering (Ich jetzt, echt jetzt), Problemlösung, Kooperation und Agilität und so einige mehr. Steig gern tiefer ein – in den verlinkten Artikeln findest du Antworten, und mit unseren Business Action Games kannst du die alle optimieren.

Was ist eigentlich eine Innovation?


Hier ein weiterer toller Mutmacher zum Kreativsein in Buchform: „Creative Confidence“ von den beiden Brüdern Tom und David Kelley (Stanford D. School Gründer). Ein erster Blick ins Buch beantwortet auch gleich die nächste Frage: Ab wann spricht man eigentlich von Innovation?


Wie durch Führung Raum für Innovationen entsteht.


Laut einer Studie des Institut für Führungskultur im Digitalen Zeitalter (IFIDZ) aus dem Jahr 2019 gehört Innovationskompetenz (oder -fähigkeit) zu den fünf wichtigsten Führungskompetenzen (von insgesamt 86!). Verständlich. Denn wer morgen aufhört, nach neuen Ideen zu suchen, kann seine Bude gleich dicht machen. Setzt aber voraus, dass man etwas ganz Wunderbares im Unternehmen etabliert hat: nämlich ein kreatives Arbeitsklima. Und spätestens jetzt klingeln alle Leadership-Ohren. Denn es ist die Rolle des Möglichmachenden (Ich jetzt, echt jetzt), mit der du als Führungskraft die Innovationskompetenz in deinem Unternehmen steigern kannst. Denn als Enabler*in vereinst du eigentlich drei Rollen in einer Person:

·       Der/die Möglichmacher*in: Du schaffst Rahmenbedingungen, in denen sich dein Team entwickeln kann. Mit großen Spielräumen und Intentionen statt bloßen Anweisungen. Mit spannender Zielformulierung statt trockener Aufgabenverteilung. Und mit einem Führungsstil, der jeden im Team ermutigt, eigene Lösung zu finden und seinen eigenen Ressourcen zu vertrauen.

·       Der/die Inspirator*in: Sandwich-Feedback adieu (ist eh durch). Probiere stattdessen mal das so genannte „I like, I wish“-Feedback. Unterschied: Du sagst, was toll an der Idee des Teams ist und äußerst einen konkreten Wunsch, was die Idee noch beinhalten oder bewirken sollte. Setzt natürlich voraus, dass du dich mit der Idee wirklich beschäftigen musst. Klar, ist anstrengend, aber wertschätzend deinem Team gegenüber. Und bei Wertschätzung geben alle Gas.

·       Der/die Loslasser*in: Stichwort Fehlerkultur, ein echtes PUNK Prinzip. Nämlich machen, scheitern, aufstehen, besser machen. Musste aushalten. Denn alte Regel: Freiraum schafft Freigeist, Engstirnigkeit macht Falten.

Mal auf den PUNK gebracht.
Eine Idee wird zur Innovation, wenn sie machbar, cool und profitabel ist. Also ein schwebendes Highspeed Skateboard – wie das von Marty McFly in Zurück in die Zukunft – ist zwar der Kracher und wäre – unter bezahlbaren Produktionsbedingungen – bestimmt auch profitabel, aber es ist technisch eben (noch) nicht machbar. Also, auf ein Neues, nix da Innovation. Aber ist ja auch nicht so einfach (schon AC/DC wussten: It’s a long way to the top if you wanna rock’n’roll).

Wie du Innovationen auf die Straße bringst.


Es gibt sie ja, diese unfassbar intelligenten Erfinder*innen und Theoretiker*innen, die dir aus dem Stand die Relativitätstheorie auf einen Bierdeckel schreiben UND erklären können, aber bei Entscheidungen wie „Rote oder grüne Paprika? Schwarze oder braune Schuhsenkel?“ keinen Zweifel lassen, dass sie geradewegs aus dem Paralleluniversum des Alltags kommen. Heißt: Viele entwickeln tolle Ideen, kriegen sie aber nicht umgesetzt. Kennste? Wir auch. Deswegen haben wir uns mal ein paar pragmatische Dinge überlegt, wie man seinen beflügelnden Ideen auch eine Bahn zum Landen bauen kann:

Verständlich kommunizieren: Du denkst bestimmt innovativ und kreativ, aber sei dir bewusst, nicht jeder versteht dich. Hier ist empathische Kommunikation die Währung. Erkläre deinem Team in ihrer Sprache, wie und was du denkst und warum deine Idee bahnrechend ist.

Kreativ-Teams: Triff dich immer wieder mit Kolleg*innen, die ebenso gern kreativ denken wie du. Das inspiriert, macht Spaß und schafft Ergebnisse. Klebe dazu die Kreativregeln (Link zu „Von wegen Götterfunke) an die Konfi-Wand und auf geht’s. Wichtig: Die typischen Bedenkenträger*innen bleiben erstmal draußen, denn die bremsen den Prozess. Wenn es allerdings später um den Realitätscheck und die Umsetzung geht, sind genau diese Ideen-Killer goldwert.

Pragmatische Verbündete suchen: Du weißt, dass du lieber denkst und weniger lenkst? Gut so, denn wir brauchen so (ungegenderte) Typen wie dich. Suche dir ein paar pragmatische Verbündete. Wer in deinem Team sind so richtige Orga- und Projektsteuerungs-Held*innen? Frag sie. Denn freust du dich mit deiner Idee auf die Straße, und die anderen freuen sich, dass sie fahren dürfen.

Fazit

Innovationskompetenz ist in erster Linie ein Mindset. Es ist der Mut, neu zu denken, und die Souveränität, Innovationen mit allen nötigen Fehlpässen zuzulassen. Es ist die Einsicht, dass es Innovator*innen aber eben auch Organisator*innen gibt. Und es ist vor allem zweierlei: zum einen die Erkenntnis, dass jeder Mensch die Fähigkeit und die Ressourcen hat, Innovationen zu entwickeln und zu fördern – zum andern die Fähigkeit, eine Innovation auch zu erkennen. Letzteres ist nicht zu unterschätzen. Oder wie erklären wir uns Homer Simpson in Staffel 9770, Episode 23: „Das Internet? Gibt’s diesen Blödsinn immer noch?“

Du hast Fragen? Du hast uns.

Zum Thema Innovationskompetenz haben wir viele Antworten auf deine Fragen. Mit unseren Business Action Games haben du und dein Team vor allem die Chance, diese Kompetenz direkt in der Praxis auf ein nächstes Level zu heben. Wie, verraten wir dir gern persönlich. Sprich uns einfach an. Wir freuen uns auf deine E-Mail unter hey@punkbywbs.de oder deinen Anruf unter Tel.: +49 (0)30 83799450.

Quellen:

·       https://www.goethe.de/prj/mis/de/mit/21902062.html

·       https://ifidz.de/fuehrungskompetenz-kompetenzen-fuehrungskraefte-fuehrungskompetenzen-studie/

·       Tom & David Kelley, Creative Confidence, William Collins

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